Hast du sie auch schon einmal bemerkt, diese Stimme in deinem Kopf?
Meine labert ununterbrochen 24/7 vor sich hin und zum Großteil der Zeit bemerke ich sie gar nicht.
Dann identifiziere ich mich unbewusst so sehr mit ihr, dass ich davon überzeugt bin diese Stimme zu sein.
Doch manchmal bin ich da und nehme wahr was sie erzählt. Mir ist aufgefallen, dass zwar der Inhalt je nach Situation variiert, aber die Muster immer dieselben sind:
Egal wo ich bin und egal was ich mache, es ist nie okay so wie es ist. Es könnte immer noch etwas schöner, besser oder spektakulärer sein. Tausend Sachen waren ganz nett, aber da war diese eine große Sache die schlecht lief, das hat mir alles kaputt gemacht…
Meine Stimme erzählt immer wirklich immer etwas über die Vergangenheit oder die Zukunft, doch nie was über den jetzigen Moment in dem ich mich befinde und will mich davon permanent ablenken. Wenn sie etwas über den jetzigen Moment sagen kann, dann nur in dem sie das was ist in Relation zu vergangenem bereits erlebten oder noch zukünftig kommenden Ereignissen setzt und davon ausgehend ein Urteil fällt und das fälschlicherweise für die Wahrheit hält.
Sollte jemand dieser Überzeugung widersprechen, wird derjenige mehr oder weniger in Streitigkeiten bekämpft und vom eigenen Glauben überzeugt, zumindest ist das das Ziel. Schaffe ich es, fühle ich mich bestätigt. Schaffe ich es nicht bin ich beleidigt, sauer, enttäuscht oder was auch immer von der Person.
Die Stimme im Kopf kann auch nie einfach mal Ruhe geben. Nein sie muss permanent alles kommentieren, benennen, be- und verurteilen.
In diesem Zusammenhang reflektiere ich im Song „Stimme im Kopf“ über die Probleme, welche die unbewusste Identifikation mit meiner Stimme (also meinen Gedanken) mit sich bringt und wie ich es manchmal schaffe diese Identifikation aufzulösen.
